Wie kommt der Sprit auf See sicher in den kleinen Außenborder. Eine „Saisonfrage“.
Bei den ganz kleinen leichten, und damit für Liebhaber kleiner Segelboote interessanten, Außenbordmotoren fehlt die Möglichkeit einen externen Tank anzuschliessen.
Der Kraftstoff wird in der Regel per Kanister und entsprechender Tülle nachgefüllt. Die Kanister sind preisgünstig, die Tüllen mal mehr oder weniger gut und manchmal nach einigen Monden verschollen; das wiederum macht den kompletten Kanister untauglich, da die Tüllen nicht genormt zu sein scheinen: Nicht jede Tülle passt auf jeden Kanister. Auf unserer Werft befinden sich ob dieser Umstände etwa 15 Kanister. Alle sind dicht, alle habe sie aber irgendeine Macke. Darum fahnden wir eigentlich jedes Jahr nach einer preiswerten Methode um den kostbaren Inhalt der Kanister an Bord mit einer technischen Vorrichtung in den Außenborder zu pumpen bzw. einzuschütten.
Getestet wurde bereits 2018 dieses feine Ding

2019 gefolgt von einer Vorrichtung dieser Art mit Batterien:

Und 2020 dann sowas hochprofessionelles:

2021 nun wird alles anders (sagen wir jedes Jahr): Die nicht ganz so preiswerte Komplettlösung (Kanister mit fest angebauter Tülle) aus der Schweiz, der Birchmeier Rapidon 6.
Eine eigene Seite auf der homepage des Herstellers bewirbt das Ganze so:

Dort gibt es sogar Ersatzteile und eine Explosionszeichnung! Wir sind begeistert.
Jemand hat das Ding sofort gekauft. Das Ensemble einen soliden Eindruck. Die Eindrücke eines Menschen der beruflich mit dem Handel von Waren aus Fernost zu tun hat: Riecht nicht nach China! Geliefert wird der Kanister mit einem Aufkleber, der richtig gut erklärt wie es geht. So viel „Drumrum“ hatten wir noch nie bei einem Produkt das eigentlich nur eine banale Sache machen soll. Zudem ist der Kanister vielfach getestet, allerdings noch nicht im Bereich maritimer Kleingärtner.
Wir testen das Teil in dieser Saison und berichten unregelmäßig.
Update und Schluss April 2022:
Der Birchmeier ist solide und gut verarbeitet. Aufgrund seiner schmalen Form lässt er sich gut Stauen. Die Einfüllöffnung ist schön groß so dass beim Betanken desselben der entstehende Druck gut abgebaut werden kann. Ventil und Bedieneinheit fungsionieren auch nach einem Jahr noch gut. Er stinkt nicht. Aber: Der Rapidon 6 leckt nach. Nicht immer dieselbe Menge, aber dennoch. Vermutlich wird beim Schliessen des Auslassventils beim Betanken ein Unterdruck im Auslaufkanal an der Auslassseite des Ventils erzeugt, der sich je nach Neigung des Kanisters mal schneller und auch mal nicht so schnell abbaut. Wenn der zu füllende Tank bereits recht gefüllt ist kann dieser Umstand zum Überlaufen führen. Bei nicht einsehbaren sehr kleinen Tanks, ein Aussenborder mit 2 PS fasst ja gewaltige 0,7 Liter, kann das problematisch werden.
Egal. Der teure Rapidon bleibt in Betrieb.
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