Über die Saison 2023 2/3
Der Frühsommer 2023 ist geprägt durch irgendwelche anderen Dinge. Detailarbeiten bez. der zu renovierenden Aufnahmen und damit Krafteinlenkungen der Relingsstützen vom W1010 sowie aufwändigen Anfertigungen von Schäftungen für den untersten Plankengang etc. pp.
Es gibt lustige und nicht gut besuchte Regatten in deren Vorfeld logischerweise rumgedengelt wird; der vorgefertigte Mastuss wird montiert und für gut befunden.
Der Längsgewichtstrimm Waarschip W660
Ist das feine W660 nicht ausgewogen im Längstrimm, entsteht Unterdruck unter dem Unterwasserschiff hinter dem Kiel. Je näher die Geschwindigkeit des Bootes an die Rumpfgeschwindigkeit herankommt um so stärker scheint dieser Effekt zu sein. Die Kraft die durch die Segel erzeugt wird um das Boot eigentlich nach vorne zu bringen sorgt dafür dass sie benutzt wird um das Heck ins Wasser zu saugen. Das Boot wird dadurch insgesamt langsamer und die aufgrund fehlender Wasserlinienlänge Eigenart des Aufstoppens in Wellen bestimmter Frequenz und Höhe wird noch verstärkt. Das fällt z.B. auf, wenn ein W570 schneller am Wind ist als das „wasserlinienlängere“ W660. Der Effekt ist auch gut sichtbar, wenn man im Maschinenbetrieb die Tiefe des Eintauchens des Heckspiegels bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten misst. Ab einer gewissen Geschwindigkeit wird die Maschinenkraft nicht mehr in dieselbe, sondern in Abtrieb des Hecks umgewandelt -ohne dass sich die Fahrt erhöht. Bei Rümpfen mit hohem Auftrieb im Heck (eigentlich alle moderneren Boote) gibt es diesen Effekt wohl nicht. Maritime Kleingärtner haben i.d.R. keine moderneren Boote.
Bei einem Schiff mit 5T Gewicht ist dieser Effekt wohl schwieriger ablesbar, bei Kleinbooten mit geringem Gewicht hingegen einfach darstellbar. Die Abhilfe ist eigentlich einfach bedeutet aber mitunter Opfer und kann auch Schwierigkeiten sozialer Art erzeugen.
Einfache Umsetzung zur Abhilfe: Gewichtsreduktion im Heck (und auch sonst)
Was findet mensch nicht alles in der achteren Backskiste. Anker, Benzinkanister, Ketten, Werkzeug, Bier usw. usw.. Wo ist die Pantry, Was ist da drin, muss das dahin?
Erstmal alles raus was achtern ist; da kann mitunter der soziale Effekt erhebliche Verwerfungen bei der Umsetzung bedeuten. Wenn die Fragen der/ der Mitseglers lauten: Wo ist das Bier denn nun? Warum ist das Werkzeug im Vorschiff? Was soll der Anker vor dem Mast? Das werden bei einem Boot mit 10m Länge und 3,7m Breite nicht so die Fragestellungen sein, da ja auch das Ausgangsproblem nicht spürbar ist. Bei kleinen Booten und konsequenter Umsetzung könnte die Fragestellung und die Umsetzung das gewünschte oder nicht gewünschte Ergebnis sein: Ein weitere Einhandsegler is born.
Wir haben das alles gemacht. Natürlich haben wir das. Im Ergebnis stimmt die These; eventuell ist das Boot um 10% schneller. Das bedeutet statt 5Kn 5,5Kn. Damit schafft man 10sm nicht in 2h sondern schon in 1,8h. Den Zwölfminuteneffekt wollten wir haben. Ob das wirklich jeder möchte sei an dieser Stelle dahingestellt.